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ZWEIERBANDE – Lieder im Freien

Texte und Musik von Jonas Körfer

„Des Sommers ziehen wir los in Richtung Süden…“ Mit dieser Zeile beginnt ein Reigen von Liedern über alljährliche Aufenthalte in Katalonien, Spanien. Besungen werden darin Landschaft und Leute, kulturelle Besonderheiten, Liebes- und Lebensfreuden und nicht zuletzt das Dasein in einer einsamen Finca inmitten eines Olivenhains – ohne die landläufig erwünschten Bequemlichkeiten.

Die Musik greift Stilelemente aus Folk, Blues, Chanson und Pop auf, wobei sie sich hier im Laufe der Songs entwickelt und so die erzählenden und beschreibenden Verse erweitert und ausleuchtet. Die beiden kontrastierenden Stimmen sowie die Instrumente ergänzen einander zu einem weiten Klangspektrum, das den sinnlichen  und genussvollen Aspekt der geschilderten Erlebnisse betont.

Der literarisch-musikalische Reisebericht lässt auch eine Möglichkeit aufscheinen, der Konsumgesellschaft selbstbestimmte Vorstellungen von Glück entgegenzusetzen, die nicht in der Idee der Enthaltsamkeit gründen. Im Gegenteil.

Ausführende:

Kerstin Körfer – Gesang und Bassgitarre
Jonas Körfer – Gesang und Gitarre

In der Fremde

Lieder, Songs und Texte aus 5000 Jahren
Konzept, Textbuch, Arrangements und musikalische Leitung: Jonas Körfer

Seit Jahrtausenden haben Menschen Kriegselend, Flucht, Heimatlosigkeit und Exil zu erleiden – und zu verantworten. Deutsche Soldaten und andere Diener des NS-Staates haben zur Zeit der Nazi-Herrschaft Millionen von Menschen ermordet; zugleich konnten viele Deutsche, die von den Nazis verfolgt wurden, diese Zeit nur aufgrund der Hilfsbereitschaft anderer Staaten und ihrer Bevölkerungen überleben.

Das Programm versammelt Gedichte aus der Antike, dem Dreißigjährigen Krieg, dem Metternich'schen System, dem zweiten Weltkrieg, dem Vietnamkrieg und der heutigen Flüchtlingskrise. Dargeboten werden sie in jeweils zeitgenössischen Vertonungen, wodurch die historische Dimension auch ästhetisch erfahrbar wird. Ausgewählt wurden vor allem Lieder mit inhaltlich motivierten Wort-Ton-Beziehungen. Sie erklingen hier in eigens angefertigten Arrangements für unterschiedliche Teil-Ensembles, was klanglich zu einem vielfarbigen und gleichwohl strukturierten Gesamteindruck führt.

Die musikalischen Darbietungen werden durch rezitierte Texte interpunktiert, die zwei weitere Erzählstränge bilden: Bertolt Brechts Gedichte aus dem Exil und der Erfahrungsbericht einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin in einer Flüchtlingsinitiative. Den seit einigen Jahren in Deutschland aufkommenden Forderungen von Einheimischen, sich gegen Notleidende abzuschotten, wird die produktive und beglückende Erfahrung von menschlichem Miteinander entgegengesetzt: ein „Wir-Gefühl“, das sich auf ALLE Menschen bezieht.

Ausführende:

Barbara Schachtner – Sopran und Rezitation
Kerstin Körfer – Sopran
Dorrit Bauerecker – Akkordeon und Gesang         
Nils Imhorst – Kontrabass         
Jonas Körfer – Gesang, Gitarre und Akkordeon
N.N. – Viola

Liesel oder: Wozu sind Worte gut?

Eine musikalische Erzählung
für Rezitation, Oboe, Violoncello und Akkordeon
nach Auszügen aus dem Roman „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak
Textbuch und Komposition: Jonas Körfer

Liesel, Tochter von Verfolgten des Naziregimes, wird in den späten 30er Jahren in eine Pflegefamilie verbracht und dort liebevoll aufgenommen. Schon als Heranwachsende erlebt sie den Konflikt zwischen Anpassungsdruck und innerer Überzeugung: Ein Jude findet Zuflucht bei der Familie und wird fortan im Keller versteckt. Liesel freundet sich mit ihm an und entwickelt sich zu seiner Beschützerin.

Liesel und Max verbindet nicht zuletzt die große Bedeutung, die Bücher für ihr Leben haben. Nach und nach erkennt Liesel, dass die Nazis ihre mörderischen Verbrechen mit Worten und mit der Vernichtung von Worten vorbereitet haben – und findet schließlich im Schreiben eine Möglichkeit, der Unmenschlichkeit entgegenzutreten.

Erzählt werden ausgewählte und verdichtete Handlungsstränge aus Zusaks preisgekröntem Roman, darunter die Geschichte eines Akkordeons. Hier knüpft die teils begleitende, teils interpunktierende Musik an, die auf der Grundlage einer strengen Konzeption stilistisch einen weiten Bogen spannt – von hörspielartigen Geräuschkompositionen über spannungsvolle Kammermusik bis hin zu atmosphärischen Charakterstücken und Tänzen.

Ausführende:

Hille Marks – Rezitation
Ina Stock – Oboe
Elisabeth Wand – Violoncello
Dorrit Bauerecker – Akkordeon

In schlechter Verfassung. 22 Arten, Recht zu haben

Liederzyklus für Gesang und Klavier (sowie Gitarre als Nebeninstrument)
zu den Grundrechten aus dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Text und Musik: Jonas Körfer

Deutschlands Grundgesetz gilt international als Meilenstein in der Geschichte der Verfassungen. Doch in der Bevölkerung breitet sich seit Jahrzehnten „Politikverdrossenheit“ aus, und althergebrachte sowie neue soziale Konflikte führen nicht  zur Bildung emanzipatorischer Bewegungen, sondern zum Erstarken nationalistischer bzw. reaktionärer Kräfte – obwohl gerade die Deutschen vor dem Hintergrund ihrer Geschichte allen Grund dazu hätten, politisch aufgeklärt zu denken und zu handeln.

Die Liedtexte thematisieren in prägnanten Versen das Verhältnis zwischen den im Gesetz formulierten Grundrechten und den ökonomischen Bedingungen, unter denen die Rechte gelten bzw. gelten sollen. Sie zielen dabei eher auf pointierte Analyse als auf satirische Überzeichnung, wenngleich ironische und sarkastische Töne unüberhörbar sind – wozu auch die Musik beiträgt.

Die Kompositionen nehmen auf musikalische Genres bzw. Stile Bezug, die größtenteils aus der Unterhaltungsmusik des zwanzigsten Jahrhunderts stammen. Die Genres werden unter anderem durch die Verwendung von Kompositionstechniken der neueren Kunstmusik adaptiert und dadurch musiksprachlich erweitert.

Der über weite Strecken beschwingte Tonfall der Musik nimmt der Thematik die Schwere; gleichwohl kommentiert die Musik die Texte auf kunstfertige Weise und schafft Bedeutungen, die in den Texten für sich genommen nicht enthalten sind – durch die Gestaltung des musikalischen Ausdrucks, durch Anspielungen auf musikalische Werke und Artefakte und nicht zuletzt durch musikalische Bilder und Prozesse, die sich inhaltlich auf die Texte beziehen.

Frau Hochton & Herr Wortreich: „Einerseits und andererseits“

Musik und Misuk von Jonas Körfer zu Gedichten für Kinder von B. Brecht, P. Hacks u.a.
Konzeption und Moderationstexte: Jonas Körfer
Grafik, Bühne und Puppen: Kerstin Körfer
Dramaturgie: Jutta Riedel

Frau Hochton liebt die schönen Töne.
Herr Wortreich bevorzugt deutliche Worte.

So schwanken ihre Darbietungen zwischen Arien, Liedern, Chansons und Rezitationen, bei deren Vortrag sie sich gegenseitig begleiten – auf Instrumenten (Akkordeon, Gitarre und Klavier) und zahlreichen Unstrimenten (wie Blumentöpfen, Weingläsern und Kochtöpfen).

Die musikalischen Kontraste entsprechen der inhaltlichen Anlage des Programms, das von einem Kanarienvogel und einem Raben moderiert wird. Die beiden schrägen Vögel begleiten das Publikum in sieben Kapiteln (Vom Wollen - Vom Werden - Vom Brauchen - Vom Reichtum - Von der Macht - Von der Neugier - Vom Zusammenleben) auf einer sinnlichen Reise in die Welt der Widersprüche, die auch schon das Leben der jungen Menschen prägen und die zu entdecken eine sehr lustvolle Tätigkeit sein kann: Denken.

Ausführende:

Kerstin und Jonas Körfer – Gesang, Rezitation, Puppenspiel und Instrumente