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In der Fremde

Lieder, Songs und Texte aus 5000 Jahren
Konzept, Textbuch, Arrangements und musikalische Leitung: Jonas Körfer

Seit Jahrtausenden haben Menschen Kriegselend, Flucht, Heimatlosigkeit und Exil zu erleiden – und zu verantworten. Deutsche Soldaten und andere Diener des NS-Staates haben zur Zeit der Nazi-Herrschaft Millionen von Menschen ermordet; zugleich konnten viele Deutsche, die von den Nazis verfolgt wurden, diese Zeit nur aufgrund der Hilfsbereitschaft anderer Staaten und ihrer Bevölkerungen überleben.

Das Programm versammelt Gedichte aus der Antike, dem Dreißigjährigen Krieg, dem Metternich'schen System, dem zweiten Weltkrieg, dem Vietnamkrieg und der heutigen Flüchtlingskrise. Dargeboten werden sie in jeweils zeitgenössischen Vertonungen, wodurch die historische Dimension auch ästhetisch erfahrbar wird. Ausgewählt wurden vor allem Lieder mit inhaltlich motivierten Wort-Ton-Beziehungen. Sie erklingen hier in eigens angefertigten Arrangements für unterschiedliche Teil-Ensembles, was klanglich zu einem vielfarbigen und gleichwohl strukturierten Gesamteindruck führt.

Die musikalischen Darbietungen werden durch rezitierte Texte interpunktiert, die zwei weitere Erzählstränge bilden: Bertolt Brechts Gedichte aus dem Exil und der Erfahrungsbericht einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin in einer Flüchtlingsinitiative. Den seit einigen Jahren in Deutschland aufkommenden Forderungen von Einheimischen, sich gegen Notleidende abzuschotten, wird die produktive und beglückende Erfahrung von menschlichem Miteinander entgegengesetzt: ein „Wir-Gefühl“, das sich auf ALLE Menschen bezieht.

Ausführende:

Barbara Schachtner – Sopran und Rezitation
Kerstin Körfer – Sopran
Dorrit Bauerecker – Akkordeon und Gesang         
Nils Imhorst – Kontrabass         
Jonas Körfer – Gesang, Gitarre und Akkordeon
N.N. – Viola